Internationale Norddeutsche Meisterschaft Taekwondo 2017 – Wettkampfbericht
Internationale Norddeutsche Meisterschaft Taekwondo 2017 – Wettkampfbericht
Zwei Mal Gold und einmal Bronze!
Alle Jahre wieder – so könnte der Bericht zur internationalen Norddeutschen Meisterschaft im Taekwondo anfangen. Denn zumindest ich als Coach und Trainer bin vor gefühlt … 15??? oder gar 20 Jahren – ich weiß wirklich nicht wie lange es her ist – als Wettkämpfer aufgelaufen. Ich würde sogar vermuten, dass ich damit zu den ersten gehöre, die auf der Norddeutschen gekämpft haben. ABER: Wir wollen hier ja keine Gerüchte in die Welt setzen und in einem Land vor unserer Zeit (also der Vergangenheit) schwelgen, sondern uns über das Turnier unterhalten. Trotzdem möchte ich hier noch sagen, dass es mich freut, dass sich die Norddeutsche mittlerweile als festes Turnier etabliert und es sogar in die Kaderliste des TVBB geschafft hat. Hoffentlich bleibt das auch so.
So, nun aber zu unseren Kämpfern und dem Turnier an sich:
In den letzten Jahren konnte sich die Norddeutsche immer über 200 – 240 Teilnehmer freuen. Dieses Mal ist die Situation mit knapp 350 Teilnehmern aus fast 40 Vereinen und mehreren Ländern etwas unübersichtlicher gewesen. Unabhängig von den logistischen Problemen (Parkplätze, Zuschauerplätze, Anzahl der sanitären Einrichtungen), kam natürlich auch ein zeitliches Problem hinzu. 350 Kämpfer mit normalen Rundenzeiten auf „nur“ 3 Kampfflächen – schwierig! Hier fand der Ausrichter um den Taekwondo Verband Schleswig – Holstein jedoch eine gute Lösung: Neben der logischen Kürzung der Kampfzeiten im Jugendbereich konnte aus Thüringen eine weitere Kampfmatte nebst Technik organisiert werden. Nachdem es auf einigen Matten einige Technische Probleme gab, lief das Turnier im weiteren Verlauf reibungslos, so dass man sagen kann: Gut gemacht!
Im Hinblick auf die Kampfrichterleistung war es jedoch bei einigen Kämpfen nicht ganz so erfreulich. Teilweise wurden nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen, die bei Zulki im Halbfinalkampf zum Sieg des Gegners beigetragen hatten.
Was war passiert: Zulki kam gut in den Kampf und zeigte bei einem gleichwertigen Gegner von Anfang an wer der Chef im Ring ist. Leider verwechselte der Gegner in der zweiten Runde die Kampffläche mit einem Boxring und schlug Zulki ins Gesicht. Die bis Dato schon leicht überforderte Kampfrichterin gab den dafür gerechtfertigten Minuspunkt und den Kampf ohne sich unseren Kämpfer anzusehen wieder frei. Nach knapp 10 Sekunden ohne Aktion des Gegners zum Kopf unterbrach sie den Kampf dann und holte den Ringarzt herbei, da Zulki durch den Fauststoß blutete. Dieser brach den Kampf dann „aus hygenischen Gründen“ ab :- / und die Kampfrichterin erklärte kurzerhand den Gegner zum Sieger, obwohl in der KOMPLETTEN zweiten Runde seitens Gegner keine Aktion zu zulkis Kopf kam. Wir fassen zusammen: Gegner schlägt ins Gesicht, überforderte Kampfrichterin gibt den Kampf frei, bemerkt dann das Bluten unseres Athleten (der wohlbemerkt weiterkämpfen wollte!!!) und erklärt den Gegner wegen dem Arzt zum Sieger – toll gemacht! Zulki hatte den Kampf bis dahin nominiert und wäre mit Sicherheit in Finale eingezogen! An Zulki: Du hast im Vergleich zu den vorherigen Kämpfen einen MEGA Sprung nach vorne gemacht. Aggressiv und dennoch taktisch und mit Übersicht gekämpft. Weiter so!!!
Nicht ganz so viel Glück hatte unser Nesthäckchen Josie. Sie traf bereits im Viertelfinale auf eine klasse Wettkämpferin welche deutlich mehr Erfahrung als Josie hatte – so ist es halt manchmal! Dennoch kämpfte sich Josie tapfer durch die erste Runde und wollte sich mutig und endlich mal mit der nötigen Wut im Bauch und dem Willen im Blick der Gegnerin für die zweite Runde stellen. Durch den jedoch sehr großen Punkteunterschied brach der Kampfleiter den Kampf allerdings – auch aus Sicht von uns durchaus berechtigt – aus Sicherheitsgründen vor Beginn von Runde Numero 2 ab. Josie rauschte damit knapp an den Medallienrängen vorbei.
Bei Bennis Finalkampf hätte dem Gegner mal etwas Regelhunde gut getan. Bevor der Kampf losging, stand der obligatorische „Westen- / Technikcheck“ an. Für alle Wettkampfneulinge: Hierbei tritt man leicht auf die Weste des Gegners um zu überprüfen, ob diese Kontakt mit dem „System“ hat. Es werden hierbei logischerweise keine Punkte erzielt, lediglich auf dem Monitor erscheint ein „OK“ im jeweiligem Feld. Das ganze erfolgt vor dem offiziellen GO, aber dennoch auf Aufforderung des Kampfleiters. Dies sollte man als Wettkämpfer eigentlich wissen. Nicht so Bennis Gegner. Dieser hob zwar wie gefordert die beiden Hände (macht man halt so, wird ja nicht doll getreten, sondern „nur“ Berührt beim Check), ging aber direkt nach der Berührung wie ein wilder auf Benni los – völlig unklar! Zwar hat er hierfür einen Minuspunkt erhalten, allerdings ist dieses Verhalten aus unserer Sicht nicht nur grob unsportlich, sondern kann auch mächtig gefährlich sein. Für uns ist das eigentlich schon kein klarer Disqualifikationsgrund – aber gut, der Kampfrichter sah dies anders. Leider setze sich das Verhalten des Gegners den ganzen Kampf hindurch fort und gipfelte nicht nur in Tieftritten, sondern gar darin, dass er Benni in gekonnter JUDO – Manier mit einem sauberen Hüftwurf von der Matte beförderte – schon etwas falsch auf der internationalen Norddeutschen Meisterschaft im TAEKWONDO!!! In Runde drei hatte der Gegner eigentlich genug Minuspunkte gesammelt um Disqualifiziert zu werden. Während der Kampfrichter dies – ohne den Kampf zu unterbrechen – mit der Wettkampfleitung ausdiskutierte, holte Benni sich die nötigen Punkte um klarzustellen, dass er diesen Kampf auch ohne die Disqualifikation gewinnen kann. Klarer und verdienter Platz eins!
Auch unsere Gastsportlerin und Trainingspartnerin vom TuS Wannsee Emilia konnte sich den ersten Platz sichern und trug somit zu unserem an sich sehr guten Teamergebnis bei.
Wie üblich wollte ich die Internationale Norddeutsche Meisterschaft Taekwondo als „Standortbestimmung“ nach der Sommerpause nehmen. Dies war aufgrund des diesjährigen starken Teilnehmerfeldes echt eine Herausforderung für unsere Taekwondo Atlethen, die sie gut gemeistert haben. Drei von vieren sind in die Medallienränge gekommen und zwei konnten sogar Edelmetall in Form von Gold mit nach Hause nehmen.
Hin bin ich mit vier motivierten Sportlern gefahren, zurück mit zwei Norddeutschen Meistern, einem drittplatzierten und einer Nachwuchssportlerin die auf dem richtigem Weg ist und endlich ihern Kampfgeist in die richtige Richtung entwickelt.
Insgesamt haben sich unsere Sportler den 22 Platz von insgesamt 40 in der Vereinswertung erkämpft. Hammer – habt Ihr gut gemacht!
WEITER SO!!!
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